Sollen Pflegekräfte ihre Dienstpläne selbst gestalten?

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in der Kranken- und Altenpflege ein Kernthema in der Personalpolitik. Aufgrund der Tatsache, dass in einem Krankenhaus an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr Personal eingesetzt ist, kann dieser Beruf nun mal fast ausschließlich nur in Schichtarbeit ausgeübt werden. 

Das erschwert den Pflegenden nicht nur die Kinderbetreuung, sondern auch das gesamte soziale Leben.

 

Der ständige Wechsel zwischen Früh-Spät-und Nachtdienst und das auch an den Wochenenden und an Feiertagen ist einfach nicht familienfreundlich. 

 

Wer jemals in in einem Krankenhaus oder in einer Pflegeeinrichtung gearbeitet hat, der weiß was damit gemeint ist.

 

Geburtstage, besondere Anlässe, Weihnachten, Silvester oder auch Brückentage sind für Menschen in diesem Beruf oft nur normale Arbeitstage.

 So sind viele Pflegekräfte (aber auch Ärzte) erst einmal gezwungen, z.B. nach der Geburt Ihrer Kinder, eine Berufspause einzulegen oder sich den unattraktiven Arbeitszeiten zu beugen. Aber auch Mitarbeiter, die besonderen Hobbies nachgehen, an festen Tagen frei brauchen oder einfach nur eine bestimmte Dienste nicht machen möchten, haben im Team oft Probleme.

Wenn Mitarbeiter mit Schichtdienstmodellen gezwungen sind, DIenste zu machen, wann sie vorgeschrieben sind, geht die Motivation und das Engagement für den eigenen Job schnell verloren.

Wer etwas unter Zwang tut, der tut es irgendwann nicht mehr gern. Das kann zu Kündigungen oder Krankmeldungen führen.

 

Das wiederum macht die Situation in den Krankenhäusern und Pflegeheimen nicht besser. Es fehlen immer mehr qualifizierte Kräfte, die im Beruf gut eingearbeitet sind.

 

Für junge Eltern zum Beispiel ist das Ausüben einer Vollzeitstelle in der Pflege kaum machbar. 

 

Aber auch Mitarbeiter, die andere familiäre Verpflichtungen haben oder einfach den Wunsch verspüren, ihre Stelle etwas maßgeschneiderter zu gestalten, stoßen oft auf Widerstand bei ihrem Arbeitgeber.

 

Dabei sind familienbewusste Arbeitszeitmodelle für die Personalbindung und die Erhaltung guter Qualitätsstandards unabdingbar.

 

Da das Pflegepersonal nach wie vor überwiegend weiblich ist, kommt es in diesem Bereich fast überall zu großen personellen Ausfällen. 

 

Es gibt in Deutschland knapp 2000 Krankenhäuser, die vielerorts sogar der größte Arbeitgeber der Region sind, so Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG)

 

Zusammen mit dem Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ arbeitet die deutsche Krankenhausgesellschaft seit der Kooperation im Jahre 2009 verstärkt an einer Verbesserung familienfreundlicher Arbeitszeitmodelle.

 

Dies haben viele Kliniken bereits erfolgreich umgesetzt und stehen auf der Liste der attraktiven Arbeitgeber inzwischen sehr viel weiter oben. Wer die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördert, realisiert deshalb Laut DKG, handfeste betriebswirtschaftliche Effekte:

 

Sollen Pflegekräfte ihre Dienstpläne selbst gestalten?

Und welchen Vorteil bringt das in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen?

 

Imagegewinn: Ihr Haus positioniert sich als attraktiver Arbeitgeber, qualifizierte Fachkräfte werden auf Ihr Haus aufmerksam und bewerben sich

 

Zufriedene Beschäftigte: Die Motivation und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiterrinnen und Mitarbeiter steigt sich unmittelbar auf die Patientenversorgung aus

 

Weniger Fehlzeiten: Engagierte Unternehmen verzeichnen im Schnitt deutlich weniger Fehlzeiten.

 

Schnelles Comeback: Nach einer Familienpause kehren Beschäftigte deutlich schneller an Ihren Arbeitsplatz zurück

 

Studien belegen, dass familienfreundliche Arbeitsbedingungen im Pflegeberuf mindestens genauso wichtig sind wie das Gehalt. 

 

Work- Life- Balance ist eins der wichtigsten Kriterien für die Arbeitszufriedenheit.

 

Auch Arbeitnehmer ohne familiäre Verpflichtungen haben heutzutage eine veränderte Einstellung zum Verhältnis Lebenszeit und Arbeitszeit. Viele wünschen sich, wenn es Ihnen finanziell möglich ist, ihren Arbeitsalltag so zu gestalten, bzw. zu reduzieren, dass ihnen genug Zeit für ihre Privatsphäre und ein ausgeglichenes Leben bleibt.

 

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend definiert Work-Life-Balance folgendermaßen:

 

Work-Life- Balance bedeutet eine neue, intelligente Verzahnung von Arbeits-und Privatleben vor dem Hintergrund einer veränderten und sich dynamisch verändernden Arbeits-und Lebenswelt. Betriebliche Work-Life-Balance- Maßnahmen zielen darauf ab, erfolgreiche Berufsbiografien unter Rücksichtnahme auf private, soziale, kulturelle und gesundheitliche Erfordernisse zu ermöglichen

 

Besonders im Pflegeberuf, in dem eine hohe psychische und körperliche Belastung an der Tagesordnung ist, ist ein privater Ausgleich extrem wünschenswert und bietet Zeit um die Kraftreserven wieder zu aktivieren und den Spaß am Beruf zu erhalten.

 

 

 

Wie können Krankenhäuser sich attraktiv positionieren wenn es um familienfreundliche Arbeitszeiten geht?

 

Es gibt eine Menge guter Ansätze, die Arbeitszeitstrukturen in Krankenhäusern familienfreundlich und damit arbeitnehmerfreundlich zu gestalten. Und die Umsetzung ist gar nicht so schwer.

 

Wir schulen Zufriedenheit!

 

Denn….Ihr Personal ist wertvoll und wichtig. Ein funktionierendes Team bringt die beste Leistung.