Mitarbeitermarketing richtig anwenden

Personalmangel in Krankenhäusern: eine Schlagzeile, die uns regelmäßig auf allen Kanälen der Medienlandschaft präsentiert wird. Wo sollen die zukünftigen Fachkräfte herkommen? Wo findet man sie und wie bindet man sie ans Unternehmen?

Das sind Fragen, die sich viele Klinikmanager stellen. Und das zu Recht. Denn es geht schließlich nicht nur um die Krankenhäuser als Unternehmen, sondern um auch um eine qualifizierte und sichere Gesundheitsversorgung.

Das Personalmanagement in den Krankenhäusern wird nicht nur durch den immensen Fachkräftemangel vor große Herausforderungen gestellt, sondern auch durch andere Faktoren wie digitale Transformation, aktuelle politische Entscheidungen und einem enorm großen Wettbewerbsdruck.

In den meisten Krankenhäusern gehen immer noch zu wenige Bewerbungen ein. Lücken in der Personaldecke werden durch Mehrarbeit oder teures Leihpersonal kompensiert und sorgen für eine noch größere Unzufriedenheit der Mitarbeiter.

Aber woher soll das neue Personal kommen? Wie findet man geeignete Mitarbeiter? Und wenn es interessierte Bewerber gibt, wie kann man diese für sein Unternehmen begeistern, wenn ein im nächsten Krankenhaus eine ähnliche Stelle zu ähnlichen Bedingungen angeboten wird?

In vielen Personalabteilungen der Krankenhäuser fehlt es immer noch an einer guten Umsetzungsstrategie zur modernen Personalgewinnung.

Zu viel Papierkram und zu viele administrative Aufgaben blockieren oft eine effektive Recruitingstrategie und das Erstellen eines Marketingplans zum Thema, wie sich das Unternehmen nach außen darstellen kann, um an Bewerberattraktivität zu gewinnen. Geeignete Fachkräfte zu gewinnen, zu begeistern und zu halten ist in der heutzutage eine wichtige neue Aufgabe für HR-Manager und erfordert eine geschickte Herangehensweise.

Klinikpersonal zu finden und zu halten kann funktionieren, wenn es gelingt:

  1. Dauerhaft genügend qualifizierte Bewerber*innen auf sich aufmerksam zu machen
  2. Kontinuierlich gute Bewerbungen zu erhalten
  3. Bewerbungsverfahren schnell zu bearbeiten
  4. Die Bewerber*innen schnell und unkompliziert zu kontaktieren
  5. Neue Mitarbeiter*innen einzustellen und langfristig ans Haus zu binden

Dies sind die 5 essenziellen Schritte, um dem Personalmangel in Krankenhäusern dauerhaft entgegenzuwirken.

Aber leichter gesagt als getan: Wie kann das in der Praxis gelingen?

Krankenhäuser können durchaus einiges dafür tun, um für Mitarbeiter*innen attraktiver zu werden. Außerdem können sie Maßnahmen treffen, um Bewerber dort abzuholen wo sie zu finden sind: auf Online-Plattformen und -Kanälen.

Denn: Wer versucht, die Fachkräfte von morgen mit den Methoden von gestern zu finden, wird den viel diskutierten „War for Talents“ verlieren.

Expert*innen sind sich außerdem einig, dass die Digitalisierung in den Personalabteilungen unumgänglich und dringend erforderlich ist. Nur dann kann eine zeitgemäßes Recruiting von der Bewerbersuche bis hin zur Einstellung reibungslos funktionieren.

Was ist zeitgemäßes Personalmarketing und wie erreicht man die Bewerber von heute?

  1. Mitarbeiter*innen der Personalabteilung sollten zum Thema „Zeitgemäße Personalgewinnung“ entsprechend geschult sein. Das heißt z.B. mit dem richtigen Anforderungsprofil attraktive und zielführende Stellenanzeigen zu formulieren und zu gestalten.
  2. Social Media wie XING, LinkedIn, Instagram und YouTube sollten zur sinnvoll zur Rekrutierung eingesetzt werden.
  3. Bilden Sie ein festes Team, dass sich genau um das Thema „Modernes Recruiting“ kümmert.

Und: Haben Sie auch die Karriereseite auf Ihrer Webpräsenz dem modernen Recruiting angepasst?  

Stichwort: Employer Branding. Bewerber informieren sich hier über den Arbeitgeber und wollen über zukünftige Tätigkeiten im Unternehmen  aufgeklärt werden. Für eine gute sogenannte „Candidate Experience“ sorgen aufschlussreicher Inhalt der Webseite in Form von aussagekräftigen Texten, Bildern und Videos und auch positiven Aussagen – „Testimonials“ – der eigenen Mitarbeiter*innen.

Einen großen und wichtigen Anteil an potenziellen Bewerbern hat die so genannte Generation Y. Diese junge Generation, die seit einigen Jahren ins Berufsleben startet, hat eine komfortable Position: Die heute 20 bis 35-jährigen sind zahlenmäßig geringer als die Generationen davor und können dadurch neue Spielregeln aufstellen. Das bedeutet:

Sie können sich in den meisten Berufen den Arbeitgeber aussuchen. Insbesondere im Pflegeberuf, der zur Zeit in der Öffentlichkeit eher schlecht dasteht, sind junge Bewerber ganz besonders wählerisch. Sie haben bestimmte Erwartungen an ihren zukünftigen Arbeitgeber und unterwerfen sich weder einem kompliziertem Bewerbungsverfahren, noch haben sie Lust, wochenlang zu warten, bis sie von der Personalabteilung eine Antwort erhalten.

Ein positives öffentliches Beispiel, dass durch die Presse ging, ist die Deutsche Bahn. Sie hat einen großen Schritt in die Zukunft getan indem sie das Bewerbungsanschreiben für Auszubildende komplett abgeschafft hat und verzeichnet prompt mehr Bewerber*innen, berichtete die Wirtschaftswoche online am 03.03.2019.

Andere Unternehmen verändern ihre Karrierewebsites dahingehend, dass sie den Bewerbern die Kontaktaufnahme erleichtern. Eine einfache Änderung ist zum Beispiel, den Karrierebutton dort zu platzieren, wo er immer sichtbar ist: Nämlich in der Hauptnavigation. So erreicht man nachweislich mehr potenzielle Bewerber. Machen Sie es dem Bewerber so einfach wie möglich.

Recruiting Portale wie Omnium, mobileJob, HeyJobs sollen ebenfalls dabei behilflich sein, die richtigen Mitarbeiter zu finden. Hier muß natürlich jedes Unternehmen selbst herausfinden, welches Tool in Frage kommt.

Außerdem finden Jobsuche und Bewerbungsprozesse heutzutage immer häufiger von unterwegs über Smartphones statt. Das Webdesign für mobile Endgeräte ist also ein absolutes Muß.  

Je unkomplizierter und vor allem zeitgemäßer das Verfahren, desto mehr Interessenten.

Fakt ist aber:

Trotz Optimierung und Digitalisierung im Recruiting sollten Sie allerdings eins nicht vergessen: Die Kombination bringt den Erfolg! Erst wenn Sie gleichzeitig intern an der Mitarbeiterbindung arbeiten, kann modernes Recruiting zu Ergebnissen führen.

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